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Exkursion der 9.Klassen nach Struthof am 10.April 2024

1941 haben die Nationalsozialisten das KZ Natzweiler-Struthof errichtet, mit dem Ziel die Granitvorkommen der Gegend abzubauen, um weitere monumentale NS-Stätten zu errichten. Das Lager war auch Schauplatz von medizinischen Experimenten an den Häftlingen: Experimente mit Sulfonamiden, Kampfgasen (Senfgas und Phosgen), Typhus.  Die Nazis versuchten auch, eine anatomische Sammlung jüdischer Skelette aufzubauen. Im April 1943 wurde in einem Anbau des Gasthauses Struthof eine Gaskammer zu Versuchszwecken eingerichtet.

Tausende Menschen, hauptsächlich Juden, Sinti und Roma, Polen, Russen und französische Widerstandskämpfer haben die Lagerhaft und den grausamen Arbeitsalltag mit ihrem Leben bezahlt.

Von 1941 bis 1945 wurden 52.000 Deportierte nach Natzweiler und seine Außenlager deportiert. Etwa 17.000 von ihnen starben.

 

Schülerinnen und Schüler der 9.Klassen verschriftlichten in der Nachbesprechung ihre Eindrücke. Hier einige Auszüge aus den Berichten:

 

Besonders ist uns die Gaskammer und das Krematorium im Gedächtnis geblieben. Die Zeugenberichte waren schockierend und die dort unmenschlichen Geschehnisse grausam. Wirklich dort zu stehen, war ganz anders als es nur im Buch zu lesen, da man sich die Dinge viel besser vorstellen konnte. Wir fanden die Exkursion sehr lehrreich und finden, dass mehr SchülerInnen daran teilnehmen sollten. Es ist wichtig, dass auch andere Menschen, ebenso Erwachsene, sich nochmal bewusstwerden, was die Nationalsozialisten damals getan haben und die Juden und andere Verfolgte durchmachen mussten.

9b: Milica, Emma und Rike.

 

In der Schule haben wir zwar schon vieles über das Leben in einem Konzentrationslager und die Verfolgung der nicht-arischen Menschen gehört, trotzdem war es ein anderes Gefühl, selbst im Lager Natzweiler-Struthof zu stehen. Vieles haben vor Ort viel gesehen, angefangen vom Experimentiertisch, über Betten, Urnen bis hin zum Krematorium und zur Gaskammer. Die Exkursion war zugleich beeindruckend und bedrückend. Wir konnten die Informationen zum Lageralltag mit dem Gesehenen verknüpfen. Die Besichtigung des Krematoriums und der Gaskammer hat uns sehr berührt, da wir uns die Qualen des Lageralltags nun besser vorstellen konnten. Zusammengefasst sind wir froh darüber, diese Erfahrung gemacht zu haben, da wir nun unser jetziges friedvolles Leben mehr schätzen und dankbar darüber sind.

Caja, Elisa, Mina, Caja (9a)

 

Im Lager angekommen, sind wir mit unserer Lehrerin von Station zu Station über das Gelände. Anfangs waren wir etwas skeptisch und wussten nicht richtig, was uns jetzt genau erwarten würde. Es war sehr eindrucksvoll so ein Lager mal in echt zu sehen und kein Vergleich dazu, was wir im Unterricht gelernt hatten. Das Krematorium und vor allem auch die Gaskammer hinterließen den größten Eindruck; die Tatsache, dass hier Menschen systematisch getötet wurden, regt einen zum Nachdenken an über die schrecklichen Grausamkeiten, die hier passiert sind und dass sich so etwas nie wieder ereignen darf.

Christian, Makan, Kian, Jakob (9a)

 

Beim ersten Blick auf das KZ Struthof wird einem direkt bewusst was für eine Menschenverachtender Ort dies ist. Bevor man durch das Tor eintritt, kann man einen Blick über die ganze Anlage werfen und man erkennt die Grundrisse der damaligen Baracken und kann sich schwer vorstellen wie vielen Menschen hier tagtäglich Leid zugefügt wurde. Am erschreckendsten war für uns persönlich die Gaskammer und das Krematorium. Dort konnte man sich nochmal genauer vorstellen, was an jenen Orten passiert ist und durch die Geschichten im Museum über die Ermordeten bekommt man noch mehr Bezug dazu. Die Stimmung war sehr bedrückend und erschreckend.

Es ist wichtig für Jugendliche in unserem Alter über die Verbrechen, die von Deutschland in der NS-Zeit begangen wurden Bescheid zu wissen und darüber aufgeklärt zu werden, dass dies niemals in Vergessenheit gerät, damit es sich niemals wiederholt. Wir hoffen, dass auch die nächsten Jahre Exkursionen nach Struthof weiterhin stattfinden damit es den folgenden Generationen auch bewusst wie schrecklich die Geschichte ist.

Johann und Benjamin aus der Klasse 9b.

 

Im Geschichtsunterricht haben wir natürlich den Nationalsozialismus sowie Arbeits- und Konzentrationslager behandelt, doch man konnte sich das nicht bildlich vorstellen. Im Unterricht fühlt man sich immer verpflichtet zuzuhören und zu verstehen, doch über dieses Thema möchte man selbst unbedingt Genaueres erfahren.

Durch diese Exkursion konnte man sich das Ausmaß dieser Misshandlung an unschuldigen Menschen viel anschaulicher vor Augen halten, da man erfahren hat, wie sie gelebt haben und was sie durchmachen mussten.

Außerdem haben wir viel Neues gelernt, denn durch die Einzelnen Informationstafeln bekam man einen detaillierteren Einblick, viel anschaulicher, als würde man in einem Geschichtsbuch oder Quelltexte lesen.

Sich die Struktur des Lagers anzusehen und die Grausamkeit der Geschehnisse so nah erlebt zu haben, lehrte uns mehr, als Schulbücher jemals könnten. 

Das hat uns in Gedanken den Opfern näher gebracht.

Nili, Carlina, Gabriela, Matilda Klasse 9a

 

Wir haben im Unterricht sehr viel über Struthof und auch größere KZs wie Ausschwitz gelernt, also dachten wir, Nichts kann uns mehr überraschen. Doch auf dieses Gefühl, an einem Ort zu stehen, wo tausende Menschen gestorben sind, darauf kann dich niemand vorbereiten. Die Geschichtsbücher zeigen uns das Geschehen in Fakten, aber diese Atmosphäre und das Gefühl kommen erst im Lager selbst an. Und in kurzen Momenten vergisst man, dass das Alles nicht im Hier und Jetzt geschieht. Wie konnte aus einem Freizeitort so ein Grauen entstehen? Es geht nicht um das Lernen von Fakten. Das kann man zuhause machen. Man sollte Eindrücke sammeln und das Gefühl über sich ergehen lassen. Unserer Meinung nach sollte jeder diese Erfahrung machen. Es hilft dabei, das Geschehene zu begreifen und niemals zu vergessen, damit sich das nicht wiederholt.

 Kira, Adéla, Zoé, Alejandra (9b)

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